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624 v. Chr. |
Geburt in Milet |
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585 v. Chr. |
Thales soll die Sonnenfinsternis vom 28. Mai 585 v.Chr. vorausgesagt haben. |
Platon berichtet, dass Thales, als er in astronomische Überlegungen versunken gewesen war und dabei nach oben geblickt habe, in eine Zisterne gefallen sei. Eine Magd habe zum Spott gesagt, dass er sich zwar darum bemühe, die Dinge des Himmels zu erkunden, aber das vor den Füssen liegende bemerke er nicht. |
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Nach späteren Überlieferungen unternahm er ausgedehnte Reisen nach Ägypten. In Ägypten soll er die Höhe der Pyramiden aus deren Schattenlänge bestimmt haben. |
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546 v. Chr. |
Tod in Milet Thales von Milet gilt als der erste Philosoph überhaupt. Er wird zu den Vorsokratikern gezählt und übte u.a. grossen Einfluss auf Anaximandros aus |
Die Werke der vorsokratischen Philosophen sind leider über die Jahrhunderte sämtlich verloren gegangen. Das Wissen über Ihre Lehren und ihre Denkweise stammt allesamt aus den sogenannten Fragmenten. Fragmente sind Quellentexte späterer Autoren über die Vorsokratiker. Deren Echtheit hat die moderne Forschung in jedem einzelnen Falle erstprüfen müssen.
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Besonders von den Werken der älteren Vorsokratiker, hat es offenbar immer nur ganz wenige Exemplare gegeben, die schon sehr früh verlorengegangen sind. Und wenn wider alles Erwarten noch einmal ein Exemplar der Schriften auftauchte, wie dies im 2. Jahrhundert v. Chr. dem Gelehrten Apolodor beschieden war, so galt dies unverhoffter Glücksfund.
Soviel aber steht unumstößlich fest, dass sowohl Platon wie Aristoteles die Schriften dieser Vorsokratiker, auch der ältesten von ihnen, noch selber besessen haben, zumal sie an zahlreichen Stellen auf deren Inhalt bestimmt Bezug nehmen und einzelne Äußerungen sogar wörtlich anführen. Aristoteles ist der Vater der sogenannten Doxographie geworden, jener umfangreichen literarischen Sammlung von den »Meinungen« (griechisch "doxai") der Vorsokratiker.
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Über den »Anfang« der Dinge hatten schon die Mythologischen Dichter vor Thales nachgedacht und darüber gedichtet. Aber sie hatten sich die Entstehung der Welt noch stets in Form eines nur einmaligen Ereignisses vorgestellt. Wie war es im Anfang und wie ist daraus die jetzige Welt geworden? So lautete die Frage, die die alten Dichter sich stellten.
Es gilt als wahrscheinlich, dass es vor allem meteorologische und geologische Beobachtungen gewesen sind, die Thales zu seiner These geführt haben. Es liegt nahe, dass der Sohn der Seestadt Milet durch das Meer, das unablässig die Küsten seiner ionischen Heimat umspült, zu seiner Annahme geführt worden ist.
Im Denken des Thales zeigt sich die fundamentale Neuerung, dass alles Sein einen gemeinsamen Urgrund haben muss, der in ständiger Wandlung die Dinge aus sich hervorbringt und wieder in sich zurücknimmt. Nach Thales ist somit alle Materie unvergänglich, das Wasser bildet den Urstoff und Urgrund (Arche) für alle Erscheinungen in der Welt.
Thales überträgt dieses Grundprinzip auch auf die Astronomie. Daher sah er die Erde als auf Wasser schwimmend an.
Abbildung Links: Das Weltbild von Thales, bei welchem die Erde im Wasser schwimmt. Erdbeben entstehen durch Erschütterungen des Wassers.
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Thales war auch ein bedeutender Mathematiker. Ihm wird der Satz des Thales zugeschrieben, nach welchem jeder Winkel eines Dreiecks über einem Halbkreis ein rechter ist.
Auch andere geometrische Sätze, die längst im Gebrauch waren, werden nach späteren Überlieferungen dem Thales zugeschrieben:
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Die Kreisfläche wird vom Durchmesser halbiert. |
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Im gleichschenkligen Dreieck sind die Basiswinkel kongruent. |
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Zwei Dreiecke sind kongruent, wenn sie in einer Seite und den beiden anliegenden Winkeln übereinstimmen. |
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Bei einer Geradenkreuzung sind Scheitelwinkel gleich gross. |
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www.ruhr-uni-bochum.de |
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www.mathematik.ch |
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www.philosophenlexikon.de |
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de.wikipedia.org |