Ergebnisse der Testungen
Grafik für die Versuchsgruppe
Grafik für die Kontrollgruppe
Bemerkungen

Haupt-
seite

Ergebnisse der Testungen und Verhaltensbeobachtungen

Bei der ersten Testung zeigten die Kinder der Kontrollgruppe insgesamt bessere Leistungen: Nur drei Kinder fielen in den Risikobereich (darunter die beiden Jungen), die anderen vier Kinder waren klar unauffällig. Von den Kindern der Versuchsgruppe hingegen waren lediglich zwei nicht im kritischen Bereich (ein Junge und ein Mädchen). Zwei weitere Kindern waren im Grenzbereich angesiedelt, und drei Kinder zeigten deutliche Beeinträchtigungen. Dies dürfte sich teilweise durch die Geschlechterzusammensetzung der Gruppen erklären lassen: Jungen· sind im Bereich der Sprachentwicklung und –wahrnehmung sowie später bei den Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten auffälliger als Mädchen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das familiäre Umfeld der Kinder: Bei der Versuchsgruppe kommen fast alle Kinder aus Trennungsfamilien. Der Aspekt der Fremdsprachigkeit war bei beiden Gruppen gleichermassen gegeben, dürfte sich hierbei also aufheben.

Die Ergebnisse der zweiten Testung zeigen ganz klar, dass sich die Versuchsgruppe deutlich verbessern konnte: Nur noch ein Kind war deutlich im kritischen Bereich, zwei Kinder im Grenzbereich, alle anderen vier Kinder klar im nicht kritischen Bereich. Festzuhalten bleibt, dass sich alle Kinder verbessert haben, wenn z.T. auch nur auf geringem Niveau.

Auch die Kinder der Kontrollgruppe konnten sich verbessern, jedoch gilt dies nur für all die Kinder, die bereits bei der Ersttestung im nichtkritischen Bereich waren. Von den Risikokindern der Kontrollgruppe konnte nur ein Junge klar aufholen: Er hatte im letzten halben Jahr logopädische Förderung und fiel im Juni 2006 nur noch in den grenzwertigen Risikobereich. Die beiden anderen Risikokindern sind auf ihrem Niveau geblieben und haben sich nicht verbessert, sie sind Risikokinder geblieben.

Betrachtet man das Ausmass der Verbesserung, fällt auf, dass sich die Kinder der Versuchsgruppe deutlicher steigern konnten (von 4 auf 2 Risikopunkten im Durchschnitt). Die Kinder der Kontrollgruppe steigerten sich von 3 auf 2 Risikopunkten im Durchschnitt. Zwar kann man argumentieren, dass die Kinder der Versuchsgruppe auf einem niedrigerem Niveau begannen und folgerichtig noch mehr Steigerungsmöglichkeiten hatten. Doch bleibt dieser Argumentation entgegenzuhalten, dass auch die Kontrollgruppe „nach oben hin“ noch weitere Steigerungsmöglichkeiten gehabt hätte, also noch nicht am Ende der Skala angelangt war.

Auch die Rückmeldungen der beiden Klassenlehrpersonen der Versuchsgruppe bestätigten diesen Trend: Die Kinder hätten sich deutlich in ihren Sprachkompetenzen steigern und davon auch im Alltag profitieren können. Auch konnte bei den Kindern ein emotional positiver Zugang zum nun bevorstehenden Schulanfang geschaffen und entsprechend Vermeidungsängste abgebaut werden. Und schliesslich konnte es auch gelingen, den Kindern Freude und Motivation für diese Inhalte zu vermitteln, aufgrund der gemachten positiven Erfahrungen und Erfolgserlebnisse konnten die Kinder merklich ihr Selbstwertgefühl aufbauen.

Während der Förderstunden konnte ich zunehmend beobachten, wie die Kinder ihre anfängliche Unlust abbauen konnten und entsprechendes Vermeidungsverhalten nicht mehr zeigten. Es hat mich sehr gefreut, zu sehen, wie die Kinder zunehmend neugierig wurden, an Selbstvertrauen hinzugewinnen konnten und entsprechend motiviert mitgearbeitet haben. Anfänglich beobachtete Verhaltensauffälligkeiten traten nun kaum mehr auf, des weiteren konnte auch ich beobachten, dass die Kinder sich zunehmend in ihrem Sprechverhalten steigern konnten.

Grafik für die Versuchsgruppe

Profilblatt des BISC         Ersttestung       Zweittestung
Auf-
gabe /
Punkte
PWN WVS
Quali-
tät
WVS Zeit Farb-
ab-
frage
SBF
Zeit 1
SBF
Zeit 1-2
R LA SS LZW Summe
Risiko-
Punkte
12                  
11                  
10                    
9                
8              
7              
6              
5              
4                  
3                    
2                  
1                    
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Grafik für die Kontrollgruppe

Profilblatt des BISC         Ersttestung       Zweittestung
Auf-
gabe /
Punkte
PWN WVS
Quali-
tät
WVS Zeit Farb-
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frage
SBF
Zeit 1
SBF
Zeit 1-2
R LA SS LZW Summe
Risiko-
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12                    
11                
10                
9                    
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Bemerkungen

Erfreulicherweise zeigte sich bei beiden Gruppen ein hohes Ausgangsniveau bei der visuellen Aufmerksamkeitssteuerung (WVS), welches sie bei der Zweittestung gut beibehalten konnten.

Für gilt für kurzfristige Merkfähigkeit (PWN) gilt: Beide Gruppen waren zu Beginn des Projektes im Durchschnitt im unauffälligen Bereich und konnten sich dabei leicht steigern.

Für die Subtests zur phonologischen Bewusstheit (R, LA, SS, LZW) gilt, dass beide Gruppen auf niedrigem Niveau begannen, die Versuchsgruppe auf deutlich niedrigerem Niveau. Beide Gruppen konnten sich in diesem Bereich steigern, so dass sie bei Projektende klar unauffällige Leistungen zeigen konnten, mit einer Ausnahme: Beim Subtest Reimen verblieben beide Gruppen im auffälligen Bereich, wobei die Versuchsgruppe sich dabei verbessern konnte.

Hinsichtlich der Aufmerksamkeitsleistung (Abruf vom Langzeitgedächtnis = SBF 1) gilt, dass beide Gruppen zu Beginn auffällige Defizite zeigten. Hierbei konnte sich die Kontrollgruppe in grösserem Ausmass steigern. Gleiches gilt für die selektive Aufmerksamkeit (Störanfälligkeit des Abrufes = SBF 1 - 2): Hier zeigte die Versuchsgruppe sowohl zu Versuchsbeginn als auch am Ende klare
Schwierigkeiten und war im auffälligen Bereich, während die Kontrollgruppe hier zu beiden Messzeitpunkten sehr gute Werte aufwies.

Insbesondere die beiden letztgenannten Subtests belegen deutlich, dass die Kinder der Versuchsgruppe insgesamt deutlich grössere Defizite aufwiesen und z.T. immer noch aufweisen (u. a. aufgrund der unterschiedlichen Geschlechterzusammensetzung?) als die Kinder der Kontrollgruppe. Um so erfreulicher ist es, dass die Kinder der Versuchsgruppe sich in allen anderen Bereichen so steigern konnten, dass sie mit den Leistungen der Kontrollgruppe aufschliessen konnten.


weiter zu Teil 3 des Berichts


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