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Der Staat und
dessen
Aufgaben
Nach Aristoteles ist die Zusammensetzung
des
Staates wie folgt: Der Staat besteht aus einzelnen Dörfern
oder Städten. Diese wiederum sind aus Hausgemeinschaften
zusammengesetzt, welche aus Mann, Frau, Kindern und Bediensteten
bestehen.
Aristoteles geht davon aus, dass der Mensch von
Natur
aus ein staatenbildendes Wesen ist. Wie der
sittlich beste Mensch der glückseligste ist, so ist auch ein Staat nur
dann glückselig, wenn er bestens funktioniert. Die
Gemeinschaft ist hierbei um des Menschen willen da und alle Politik,
muss sich dabei nach dem sittlichen Ziel des Menschen, der wahren
Glückseligkeit richten. Der Staat hat dabei die Aufgabe der Fürsorge
und des Befehlens.
Nach Aristoteles wird die sittliche
Haltung
durch Übung, Gewohnheit und Lernen erworben.
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Die Verfassungsformen
Ob eine Verfassung gut ist,
misst
sich daran, ob diese dem Allgemeinwohl dient. Interessant ist, dass bei
Aristoteles die Demokratie als Abweichung von der guten Form gilt.
Der Staat muss die Erziehung der Bürger zur
Rechtschaffenheit und zum sittlichen Handeln zur Aufgabe
haben. Ursachen und Gründe für möglichen Entartungen der
Demokratien sind nach Aristoteles Masslosigkeit,
Furcht und Verachtung.
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Herrschende |
Verfassung
gute Form |
Verfassung
Abweichung |
Einer |
Monarchie |
Tyrannis |
Wenige |
Aristokratie |
Oligarchie |
Alle |
Politie |
Demokratie |
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Man muss nicht nur den besten Staat im Auge
haben, sondern auch den möglichen. |
Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern. |
Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber
wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit,
zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer. |
Die Muße ist die Schwester der Freiheit. |
Immer sind es die Schwächeren, die nach Recht und
Gleichheit suchen, die Stärkeren aber kümmern sich nicht darum. |
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Die Tugenden
Von Natur aus strebt jedes Wesen nach einem ihm
eigentümlichen
Gut, in dem es seine Vollendung findet.
Das menschlich Gute ist die Tätigkeit der Seele gemäß der Vernunft.
In ihr findet der Mensch die Eudämonie
(Glückseligkeit), die von den äußeren Umständen unabhängig ist.
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Extrem |
gute Mitte |
Extrem |
Feigheit |
Tapferkeit |
Tollkühnheit |
Stumpfheit |
Mäßigung |
Wollust |
Geiz |
Großzügigkeit |
Verschwendung |
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Aristoteles unterscheidet zwischen dianoetischen und
ethischen
Tugenden: Die dianoetischen Tugenden liegen in
der reinen Ausübung der Vernunft selbst, die ethischen
Tugenden findet der Mensch bereits vor. Dabei kommt der
Klugheit die Aufgabe zu, die richtigen Mittel und Wege zu erkennen, die
zum Guten führen, während die ethischen
Tugenden das Ziel vorgeben.
Das höchste Gut, das wir Menschen
auf dem
Wege des aktiven Handeln erreichen können, ist das Glück, das um
seiner selbst willen erstrebt wird.
Die Tugend zeichnet sich aus durch ein Einhalten der
Mitte
zwischen falschen Extremen: Es ist dies die Goldene
Mitte.
Echte Freundschaften gibt es nur in
guten
Staaten, niemals in einer tyrannischen Diktatur. Ein sittlich guter
Mensch ist bereit, sich für seine Freunde einzusetzen und im Notfall
sogar sein Leben für sie zu lassen.
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