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Biografie
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121 |
Marc Aurel wurde als Sohn einer reichen und
vornehmen
Senatorenfamilie in Rom geboren. Seine Eltern waren
M. Annius Verus und Domitia Lucilla.
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129 |
Sein Vater starb leider schon,
als
Marcus erst acht Jahre alt war, während seiner Amtszeit als Prätor.
Nach dem Tod des Vaters adoptierte der Großvater den jungen
Marcus, und der Knabe bekam den Beinnamen der väterlichen
Familie Annius Verus.
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129 |
In seinen "Selbstbetrachtungen" schreibt Marc
Aurel auch
über seine Erzieher. Er scheint eine sehr schöne, behütete Kindheit
verlebt zu haben. Besonders hervor hebt er seinen Erzieher
Diognetus, ein Freigelassener, der ihn als erster in die
Philosophie einführte und ihm auch später verbunden geblieben ist.
Unterrichtet wurde Marcus sowohl während seiner Elementarschulzeit, wo
er Lesen, Schreiben und Rechnen lernte, als auch später beim
Grammatikunterricht von Privatlehrern.
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133 |
Schon mit knapp zwölf Jahren begann Marc Aurel
sich für
die stoische Philosophie zu interessieren und
beschloss wie ein Stoiker zu leben. Er besorgte sich einen weiten
Umhang, wie ihn die Philosophen gerne trugen, und wollte auf dem Boden
schlafen. Zu dieser Zeit war Kaiser Hadrian an der Macht. Da Hadrian
keinen leiblichen Nachfolger hatte, musste er sich anderweitig nach
einem Nachfolger umsehen. Durch die Tätigkeiten und politische Karriere
von Marcus Großvater Annius Verus fiel Hadrians Blick auf Marcus, und
er förderte ihn und verlieh ihm öffentliche Auszeichnungen.
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136 |
Im Mai 136 wurde Marcus die Ehre zuteil während
des
Latinerfestes drei Tage lang als Stadtpräfekt, die Stadt Rom
verwalten zu dürfen. Diese Aufgabe meisterte Marcus
hervorragend und mit viel Einsatz. Marcus widmete sich weiterhin
philosophischen Studien, und er durchlief die politische Ämterlaufbahn
bis hin zum Konsul.
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145 |
Im Mai heiratete er seine Verlobte
Faustina.
Sie gebar Marcus im Laufe ihrer Ehe insgesamt dreizehn Kinder, darunter
auch Marcus späterer Nachfolger Aurelius Commodus.
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161 |
Am 7. Mai starb Antoninus Pius, und Marcus
bestieg mit vierzig Jahren den Thron. Er versuchte ganz nach
dem Vorbild seines Adoptivvaters, soviel Gutes wie möglich zu tun.
Trotzdem war der friedvolle Philosoph Marc Aurel gezwungen, sein Reich
in dauernden Kriegen vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Er kämpfte
gegen die Jazygen, die Quaden und die Markomannen und schlug sich dabei
sogar recht erfolgreich.
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180 |
Auch als er an der Pest erkrankte,
sah er seinem Tod mit der typisch stoischen Gelassenheit entgegen. Er
legte sich aufs Bett, zog sich ein Leinentuch über den Kopf und wartete
auf den Tod.
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Aus den
"Selbstbetrachtungen"
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Tod aber und
Leben, Ehre und Unehre, Unlust und Lust, Reichtum und Armut, dies alles
wird Guten und Bösen in gleicher Weise zu teil, trägt aber an und für
sich weder zur Erhöhung, noch zur Verminderung ihres sittlichen Wertes
etwas bei, ist also weder ein Gut noch ein Übel. |
Der Mensch,
der in sich selbst ruht, wird von äußeren Dingen nicht beeinflusst. |
Was gestern
noch weich war, ist morgen schon eine einbalsamierte Leiche oder ein
Haufen Asche. Durchlebe demnach diesen Augenblick von Zeit der Natur
gemäß, dann scheide heiter von hinnen, gleich der gereiften Olive! Sie
fällt ab, ihre Erzeugerin preisend und voll Dankes gegen den Baum,
welcher sie hervorgebracht hat. |
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